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Maus mit Blumen

Die ersten Sonnenstrahlen im Frühling lockten alle Tiere aus ihren Verstecken hervor. Auch die kleine Maus, die fröhlich im Gras zwischen den hochgewachsenen Blumen hin und her hüpfte. Sie freute sich sehr, denn endlich war es warm geworden. Was sie noch alles anstellen sollte…

Nachdem das Drucken mit der Nudelmaschine schon mehrmals erfolgreich gelungen war, konnte ich nicht so einfach wieder damit aufhören. Es machte viel Spaß, und die Ergebnisse gefielen mir sehr gut. Jetzt wollte ich, der Jahreszeit entsprechend, etwas Frühlingshaftes mit Blumen drucken. Und da bei meinen Motiven meistens kein Tier fehlen durfte, entschied ich mich, eine kleine Maus mit aufs Bild zu setzen.

Ich zeichnete einen Entwurf mit Bleistift auf Papier. Er sah so aus:

Als ich mit dem Entwurf zufrieden war, schnitt ich mir aus einem Milchkarton ein Stück in entsprechender Größe zurecht. Um den Entwurf auf dieses Stück zu übertragen, pauste ich ihn zuerst spiegelverkehrt auf ein weiteres Blatt Papier, das ich anschließend auf den Karton legte und die Linien mit meinem feinen Kugelwerkzeug aus dem Modellierbereich nachfuhr. Nun war das Motiv auf dem Milchkarton sichtbar. Mit einer Schraube ritzte ich die Linien tiefer ein. Das Stück Karton habe ich mal fotografiert:

Für den Druck verwendete ich auch hier wieder die wasservermalbare Ölfarbe. Ich trug ein wenig von der Farbe auf den Milchkarton auf und verteilte sie mit dem Rakel aus dem Siebdruck überall, so dass sie in die Rillen gedrückt wurde. Um zu drucken, baute ich mir einen Stapel aus Bastelfilz, Löschpapier, Milchkarton, das zu bedruckende Papier, Löschpapier und Bastelfilz zusammen, den ich durch die Nudelmaschine drehte. Das Papier, auf das gedruckt werden sollte, habe ich zuvor in einer Schüssel mit Wasser eingeweicht und vorsichtig abgetupft. Das war das erste Ergebnis:

Mir gefiel es gar nicht. Die Augen sahen richtig gruselig aus. Also beschloss ich, ein neues Stück Milchkarton zu bearbeiten. Jetzt benutzte ich bei der Vertiefung der Linien auch das Kugelwerkzeug und nicht mehr die Schraube. Die Drucke fand ich jetzt besser. Einer davon ist hier zu sehen:

Das Stück Milchkarton sah auch ein wenig anders aus als das erste:

Zum Schluss wollte ich noch ein kleineres Motiv mit einer Druckplatte aus Kunststoff drucken. Ich hatte ja noch Teile der alten DVD-Hülle. Also zeichnete ich einen zweiten Entwurf, den ich gleich spiegelverkehrt anlegte. Ich klebte ihn an das Stück Plastikhülle, so dass er zu sehen war. Mit einer Schraube ritzte ich die Linien des Motivs ein. Das Drucken funktionierte wie bei dem Milchkarton als Druckstock. Einen dieser Drucke habe ich fotografiert:

Einen weiteren habe ich mit Aquarellfarben koloriert:

Das große Motiv ist etwa 10 cm breit, das kleine etwa 6,5 cm hoch.

Die Schraube zum Einritzen sollte ich in Zukunft nur bei dem Kunststoff benutzen und nicht mehr bei dem Milchkarton. Das Kugelwerkzeug liefert da eindeutig die besseren Ergebnisse. Die Methode der etwas anderen Radierung begeistert mich nach wie vor, und die Ergebnisse werden auch richtig gut. Hier habe ich zum ersten Mal einen Druck angemalt. Die farbige Version gefällt mir aber nicht so sehr, weil die Linien mehr in den Hintergrund treten und das Motiv unklarer wird. Wahrscheinlich werde ich in Zukunft die Drucke so lassen, wie sie aus der Nudelmaschine herauskommen. Zuletzt hatte ich stilisierte Stoffhunde gedruckt.

Kleine Hundedrucke

Kleine Hunde hüpften auf dem Papier hin und her. Weil sie so dick waren, fühlten sie sich sehr knuffig an. Aber dennoch bewegten sie sich dabei sehr elegant und wollten in ihrer Niedlichkeit allen gefallen. Was ihnen auch ohne Probleme gelingen sollte…

Im Internet hatte ich gelesen, dass man bei der Drucktechnik mit der Nudelmaschine neben alten Milchkartons auch alte CDs verwenden konnte. Also waren vielleicht auch andere Materialien möglich. Bei einem meiner Spaziergänge durch mein Viertel fand ich in einer Zu-verschenken-Kiste eine alte und leere DVD-Hülle aus Kunststoff. Ich nahm sie mit, weil ich mir dachte, dass sie schon zu irgendetwas gut sein konnte. Zuhause zerlegte ich sie in kleine Platten. Bei ihrem Anblick dachte ich wieder an die Technik mit der Nudelmaschine. Für einen ersten Versuch wollte ich ein möglichst einfaches Motiv ausprobieren. Ich entschied mich für eine kleine Darstellung meines Stoffhundes, den ich erst vor kurzem aus alten T-Shirts genäht hatte. Dazu brauchte ich nur ein kleines Stück der Hülle.

Als erstes zeichnete ich einen Entwurf:

Der Entwurf gefiel mir schon ganz gut, nur entschied ich mich kurzfristig, den Hund etwas kleiner zu drucken und den Schatten als parallele Schraffur anzulegen. Also verkleinerte ich ihn und zeichnete den Schatten entsprechend ein. Das Papier mit der kleineren Zeichnung klebte ich nun so auf das Stück Plastikhülle, dass ich die Zeichnung hindurchsehen konnte. Mit einer Schraube fuhr ich sie nach und ritze die Linien ein, so dass Vertiefungen auf dem Plastik entstanden. Das kleine Stück DVD-Hülle sah nun so aus:

Bevor ich aber diese Platte im Druck ausprobieren wollte, fertigte ich einen Druckstock aus Milchkarton mit dem größeren Hund an. Hierfür pauste ich das Motiv auf ein weiteres Blatt Papier, zeichnete die Schraffur ein und übertrug die Linien auf den Karton, indem ich das Papier auf den Karton legte und die Linien mit einem Kugelwerkzeug aus dem Modellierbereich nachfuhr. Anschließend vertiefte ich diese Linien noch mit dem selben Werkzeug. Diesen Druckstock habe ich auch mal fotografiert:

Bisher hatte ich mit einer wasservermischbaren Ölfarbe gedruckt, jetzt wollte ich eine spezielle Tiefdruckfarbe ausprobieren, die aber wesentlich zäher war und sich nicht so gut in die Vertiefungen reiben ließ. Wahrscheinlich waren die Vertiefungen nicht tief genug. Ich druckte wieder mit der Nudelmaschine auf leicht eingeweichtes Papier. Hierfür baute ich wieder meinen Stapel aus Bastelfilz, Löschpapier, Druckstock, zu bedruckendes Papier, Löschpapier und Bastelfilz zusammen und kurbelte ihn durch die Walzen der Maschine. Die Ergebnisse waren ernüchternd, wobei das mit dem Milchkarton besser gelungen war:

Da ich nicht zufrieden war, wechselte ich wieder zu der Ölfarbe, die ich mit Hilfe eines Rakels aus dem Siebdruck in die Vertiefungen drückte. Die Drucke konnten sich nun besser sehen lassen:

Das kleine Motiv ist etwa 4 cm breit und das große etwa 7 cm.

Bei künstlerischen Techniken muss man viel ausprobieren. Mir gefällt die Plastikhülle als Druckstock besser als der Milchkarton. Sie ist wesentlich stabiler, die Bearbeitung ist allerdings etwas schwieriger. Das Drucken funktioniert mit beidem gleich gut, zumindest wenn man die wasservermischbare Ölfarbe verwendet. Mit der Tiefdruckfarbe hat es bei der Plastikhülle gar nicht funktioniert, bei dem Milchkarton etwas besser, aber nicht zufriedenstellend. In Zukunft werde ich wohl mit beiden Materialien arbeiten. Kleinere Motive werde ich in die Plastikhülle ritzen, größere in den Milchkarton. Zuletzt hatte ich eine Kirche aus unserem Viertel mit der Nudelmaschine gedruckt.

Erste Druckversuche mit der Gelplatte

Kreise und Quadrate und auch andere Formen waren in beliebiger Anordnung auf mehreren Blättern Papier verteilt worden. Dabei leuchteten manche in sehr kräftigen Farben, andere waren eher dunkel und hoben sich so vom Untergrund ab. Doch eines verband sie alle. Sie bildeten zusammen ein interessantes Muster…

Auf meiner Suche im Internet nach einfachen Drucktechniken, die man problemlos zuhause durchführen konnte, war ich auf die Gelplatte gestoßen. Dabei handelte es sich um eine Platte, die gelartig weich und auch durchsichtig war. Es gab sie fertig in vielen verschiedenen Größen zu kaufen, oder man konnte sie selber machen aus Gelatine und anderen Zutaten. Mit Hilfe einer solchen Platte, Acrylfarben und einiger weniger und einfacher Hilfsmittel konnte man schöne Muster aufs Papier zaubern. Also wollte ich es auch mal ausprobieren und besorgte mir eine recht kleine Platte. Als erstes wollte ich die Methode mit einfachen Schablonen aus Papier testen.

Ich schnitt mir also verschiedene geometrische Formen aus einem Blatt Papier aus. Ich habe hier mal alle Schablonen fotografiert:

Um nun zu drucken habe ich die Platte dünn mit Acrylfarbe und einer Rolle eingefärbt, einen Teil der Schablonen darauf verteilt und anschließend ein Blatt Papier in der Größe der Platte auf diese gelegt. Ich strich mit ein wenig Druck über die Rückseite und zog das Papier dann vorsichtig ab. Dort wo die Schablonen gelegen hatten, war das Papier weiß geblieben. Diese Vorgänge wiederholte ich nun mit einer anderen Farbe. Da die Acrylfarben schnell trockneten, konnte ich die zweite Schicht gleich im Anschluss drucken. Bei den ersten beiden Drucken setzte ich noch eine dritte Farbschicht mit weiteren Schablonen ein:

Alle hier verwendeten Schabloben sind auf den oberen Bildern zu sehen. Die Kompositionen der ersten Drucke hatte ich mir vorab überlegt. Da das Drucken recht schnell ging und es mir großen Spaß gemacht hatte, habe ich noch ein drittes Blatt nacheinander mit zwei Farbschichten und einer Kombination der Schablonen und anderer Teile, die ich erst weggeschnitten hatte, bedruckt. Auf dem folgenden Foto ist dieser Druck zu sehen:

Die Drucke sind etwa 7,5 cm breit und 12,5 cm hoch.

Das Drucken hat zum Experimentieren eingeladen, was mir besonders Spaß gemacht hat. Dabei hat alles ganz hervorragend funktioniert, das Verteilen der Farbe auf der Platte und der Einsatz der Papierschablonen. Und die Schablonen konnten auch ein zweites Mal verwendet werden. Pro Farbschicht habe ich mindestens zwei verschiedene Farben verwendet und diese teilweise miteinander vermischt, so dass die Farben ein wenig fleckig wirken. Die Acrylfarben erwiesen sich bei dieser Druckmethode als ideal, weil sie schnell trockneten, und man gleich mit weiteren Farbschichten drucken konnte. Ich hatte die hochwertigen Farben mal geschenkt bekommen, hatte mit ihnen auch gemalt, was mir aber nicht so gut gelungen war, eben weil sie sich schnell trockneten. Beim Malen lagen mir die Ölfarben immer mehr. Zuletzt hatte ich verschiedene Drucktechniken ausprobiert, darunter den Tiefdruck mit Milchtüten.

Die Hoffnung auf ein blühendes Leben stirbt zuletzt

Eine schöne rote Rose blühte noch, dort, wo Landschaften und Bauwerke bereits zerstört waren. Doch auch sie verlor ihre ersten Blütenblätter, die der Wind langsam davontrug. Sollte auch sie zuletzt sterben, war jede Hoffnung auf ein blühendes Leben dahin…

Ich hatte mir noch ein drittes Set mit Farbstiften in Künstlerqualität gekauft. Und wie mit den anderen Sets auch wollte ich mit ihm ein Bild malen, wobei ich nur die Stifte dieses Sets verwenden wollte. In dem neuen Set waren sehr viele Erdtöne und auch dunklere Farben enthalten, also dachte ich mir ein Motiv mit einer eher düsteren Stimmung aus. Aber auch hier wollte ich mit Hell-Dunkel-Kontrasten arbeiten. Das Hauptelement des Bildes, eine Rose, sollte in kräftigen und leuchtenden Farben erstrahlen, während der Hintergrund vorwiegend dunkel gehalten werden sollte.

Auf ein Blatt Zeichenpapier zeichnete ich mit Bleistift grob die einzelnen Elemente meines Motivs vor. Ich habe diese Skizze mal fotografiert:

Als ich mit ihr zufrieden war, arbeitete ich zuerst die Rose plastisch aus. Hierbei entfernte ich zuvor die Bleistiftlinien mit einem Knetradiergummi, so dass die Linien nur noch ganz leicht zu sehen waren, dann kam die Farbe ins Spiel:

Bei den anderen Elementen ging ich genauso vor. Die Blütenblätter bekamen dabei auch eine Plastizität, während alles andere flach blieb:

Nach den Elementen malte ich den Hintergrund aus. Erst die Landschaft im Vordergrund:

Dann die Berge, die etwas weiter weg lagen:

Und zum Schluss den Himmel:

Das Bild ist mit Farbstiften auf Zeichenpapier im DINA4-Format entstanden.

Ich hatte nun drei Sets mit Farbstiften dreier verschiedener Hersteller. Alle Sets enthalten ungefähr gleich viele Stifte. Die Farbtöne allerdings sind doch recht unterschiedlich. Während die ersten beiden Sets mit einer guten Mischung durch alle Farben daherkommen, ist mir das dritte fast ein wenig zu eintönig. Hier vermisse ich die kräftigen Farben. Andererseits bietet es eine gute Ergänzung zu den anderen. Abschließend kann man sagen, dass es sich immer lohnt Sets unterschiedlicher Hersteller zu kaufen, denn die enthaltenen Farbtöne sind nie dieselben. Und auch vom Malgefühl her sind sie recht unterschiedlich, da die Minen der Stifte verschieden hart sind, weshalb sie für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden können. Während die Stifte des ersten Sets weiche Minen haben, und die des zweiten eher harte, liegen die Minen der Stifte des dritten Sets dazwischen. Aber ich mag dennoch alle gleichermaßen. Zuletzt hatte ich das Bild mit der Schnecke mit den Farbstiften der ersten beiden Sets gemalt.

Gedruckte Kirche

Eine Kirche lag friedlich in der Herbstsonne da. An einem ganz kleinen See mitten in der Großstadt. Im letzten Krieg hatte sie ihre Spitze verloren, die nicht mehr wieder aufgebaut wurde. Möge diese Kirche alle Menschen immerfort an die Schrecken des Krieges erinnern…

Nachdem die Drucktechnik mit dem Milchkarton und der Nudelmaschine so gut funktioniert hatte, wollte ich sie mal mit einem ernsten Motiv probieren. Dabei hatte ich sofort an eine wunderschöne Kirche in meinem Viertel gedacht. Der Plan war, sie bei einem Spaziergang zu fotografieren und dieses Foto als Vorlage zu nutzten. Doch leider war die Kirche aktuell teilweise eingerüstet, so dass ich auf ein älteres Foto zurückgreifen musste.

Als erstes zeichnete ich einen Entwurf mit Bleistift auf Papier. Dabei vereinfachte ich die Kirche stark. Dieser Entwurf ist hier zu sehen:

Als ich mit ihm zufrieden war, pauste ich ihn spiegelverkehrt auf ein weiteres Blatt Papier. Danach schnitt ich mir dieses Papier so zurecht, dass neben dem Motiv nur ein schmaler Rand blieb. Anschließend trennte ich von einem Milchkarton ein Stück in ähnlicher Größe ab und legte den spiegelverkehrten Entwurf darauf. Ich übertrug das Motiv auf den Karton, indem ich es mit meinem Feinminenbleistift nachfuhr und so die Linien hineindrückte. Diese waren nun leicht sichtbar. Mit einem feinen Kugelwerkzeug, das ich sonst zum Modellieren verwende, drückte ich sie stärker ein. Jetzt war der Druckstock fertig:

Um zu drucken, platzierte ich ein wenig wasservermalbare Ölfarbe auf dem Karton und rieb die Farbe mit einem Rakel aus dem Siebdruck in die Rillen. Dann baute ich meinen Stapel zum Drucken zusammen: ein Stück Bastelfilz, Löschpapier, der Druckstock, das zu bedruckende Papier, Löschpapier und Bastelfilz. Diesen Stapel kurbelte ich ganz langsam durch die Nudelmaschine, die ich zuvor auf die passende Stufe eingestellt hatte. Noch vom letzten Druck hatte ich hierfür Erfahrungswerte. Das zu bedruckende Papier habe ich vorher in eine Schüssel mit Wasser gelegt und äußerlich ein wenig abgetrocknet. Danach wiederholte ich den Druckvorgang einige Male, wobei die Ergebnisse immer etwas unterschiedlich wurden. Einen dieser Drucke habe ich mal fotografiert:

Da mal mehr und mal weniger Farbe außerhalb der Rillen auf dem Druckstock haften blieb, wurden die Drucke dunkler und heller.

Das Motiv ist etwa 8 cm breit und etwa 6 cm hoch.

Mit dieser Druckmethode bin ich sehr zufrieden. Die Linien des Motivs lassen sich mit Hilfe der Nudelmaschine gut auf das Papier übertragen. Ganz perfekt werden die Drucke natürlich nicht. Aber ich finde, das ist ja auch das Schöne daran, denn so wird jeder Druck einzigartig. Und notfalls kann man auch noch die eine oder andere Linie mit Farbe und Zahnstocher nachziehen. Diese Methode hatte ich bei meinem gedruckten Vogel zum ersten Mal ausprobiert.

Portraitzeichnung mit Bleistift

Portrait einer der letzten Personen, die sich zeichnen ließen. Möglicherweise fänden sich noch weitere. Doch das scheint noch ungewiss…

Heute möchte ich eine weitere Portraitzeichnung vorstellen. Ich fand dieses Gesicht sehr spannend, denn es stellte von Anfang an eine Herausforderung für mich dar. An einem hellen Dreitagebart hatte ich mich bislang noch nicht versucht. Und ihn überzeugend darzustellen, war gar nicht so einfach.

Als erstes skizzierte ich Kopf und Kleidung und konzentrierte mich dabei auf die Umrisslinien:

Anschließend begann ich, das Gesicht von oben nach unten plastisch auszuarbeiten. Ich legte die Position der Augenbrauen fest, schraffierte die Stirn und zeichnete die Augen und die Nase ein:

Nun arbeitete ich die Nase und die Wangen aus und skizzierte den Mund:

Im nächsten Schritt vollendete ich das Gesicht:

Danach schraffierte ich den Hals und das Ohr:

Zum Schluss zeichnete ich die Haare und die Kleidung:

Ich legte die Zeichnung für ein paar Stunden zur Seite und sah sie mir noch einmal an. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Sie hatte zwar schon ein wenig Ähnlichkeit mit der lebenden Person, aber sie war es trotzdem noch nicht. Ich probierte lange daran herum, bis ich feststellte, dass das Kinn irgendwie zu lang war. Also kürzte ich das Kinn und veränderte den Mund ein wenig. Und tatsächlich. Das war es. Jetzt war ich zufrieden und ich signierte die Zeichnung. Sie sah so aus:

Ich habe das Portrait auf Zeichenpapier im DINA4-Format mit einem Feinminenbleistift der Breite 0,5 und der Härte 2B gezeichnet.

Sooft ich auch schon menschliche Gesichter gezeichnet habe, ich kann immer noch etwas dabei lernen. Auch wenn alles am Gesicht stimmen sollte, also Augen, Nase und Mund, aber Irgendetwas an den Proportionen nicht, dann lässt sich die Ähnlichkeit nicht zu 100 % einstellen. Einerseits ärgert mich, dass ich immer noch Fehler beim Zeichnen mache, weil ich offensichtlich nicht genau genug hinschaue, andererseits freut es mich aber, dass ich die Fehler eigentlich immer finde, so dass ich am Ende zufrieden mit meinen Zeichnungen bin. Zuletzt hatte ich eine Frau gezeichnet.

Gedruckter Vogel

Ein Vogel saß auf seinem Aussichtspunkt und überblickte die ganze Umgebung. Er liebte es, sich dort aufzuhalten, denn es gab für ihn nichts Schöneres, als zu schauen und sich den Wind um den Schnabel wehen zu lassen. Und er musste immer sofort wissen, wenn etwas Neues geschah…

Drucktechniken haben mich schon immer fasziniert. Doch leider haben wir auch in der Schule außer Linolschnitt nichts gemacht, obwohl die Schule über eine Druckerpresse verfügte. Nun hatte ich schon vor einigen Jahren festgestellt, dass sich der Linoldruck ganz gut auch zuhause durchführen ließ, mit sehr guten Ergebnissen. Als Hochdruckverfahren funktioniere er mit ein wenig Übung ganz hervorragend. Wie war es aber mit dem Tiefdruck, zum Beispiel einer Radierung? Das war dann nicht mehr ganz so einfach, da hier nur die Linien gedruckt werden sollten, die innen liegen. Hierfür brauchte man ganz sicher eine Druckerpresse. Dachte ich zumindest. Vor kurzem hatte ich aber irgendwo im Internet gelesen, dass man anstelle der Druckerpresse auch eine Nudelmaschine verwenden konnte, und als Druckstock eine Milchtüte. Da unsere Nudelmaschine in der Küche verstaubte, wollte ich diese Technik sofort ausprobieren.

Ich überlegte mir ein recht einfaches Motiv mit überwiegend geometrischen Linien und zeichnete es mit Bleistift auf Papier. Auf dem folgenden Foto ist es zu sehen:

Als ich mit ihm zufrieden war, pauste ich es spiegelverkehrt auf ein weiteres Blatt Papier. Anschließend schnitt ich mir aus einem Milchkarton ein passendes Stück zurecht und übertrug das Motiv auf den Karton, indem ich das Papier mit dem Motiv auf den Karton legte und die Linien mit einem Bleistift nachfuhr. Da die Linien noch nicht tief genug waren, holte ich mir mein allerfeinstes Kugelwerkzeug zur Hilfe, das ich normalerweise zum Modellieren verwendete, und drückte sie tiefer ein. Das klappte ganz gut:

Nun war der Druckstock fertig. Zum eigentlichen Drucken mit der Nudelmaschine brauchte ich noch zwei Stücke Löschpapier und zwei Stücke Bastelfilz, die etwas größer waren als der Druckstock. Und natürlich das Papier, auf das gedruckt werden sollte. Als Papier eignete sich hier Aquarellpapier, das vor dem Drucken einige Minuten in Wasser eingeweicht wurde. Für den ersten Druck verwendete ich Linoldruckfarbe auf Wasserbasis, die ich auf den Karton auftrug und mit einer Rakel in die Vertiefungen drückte. Ich legte also den Druckstock auf Filz und Löschpapier, drauf kam erst das Papier, dann das Löschpapier und zum Schluss der Filz. Den so gebildeten Stapel kurbelte ich nun durch die Nudelmaschine. Dabei probierte ich mehrere Einstellungen durch, bis ich die beste für den Stapel fand. Das erste vorzeigbare Ergebnis habe ich mal fotografiert:

Allerdings war ich gar nicht zufrieden. Die Farbe ist auf dem Papier zerflossen. Möglicherweise war das Papier auch zu nass. Ich entschloss mich dazu, eine andere Farbe auszuprobieren. Denn ich hatte noch eine Tube mit wasservermischbarer Ölfarbe. Ich rakelte den Druckstock also wieder ein und baute mir den Stapel aus Filz, Löschpapier, Druckstock, Papier, Löschpapier und Filz wieder zusammen und drehte ihn erneut durch die Nudelmaschine. Dieses Ergebnis erfreute mich da schon mehr:

Auf dem Papier ist auch die Größe des Druckstocks zu erkennen, weil noch ein bisschen Restfarbe auf der Fläche verblieben war. Aber das störte mich nicht, es machte den Druck nur interessanter. Da ich fand, dass die Drucke richtig gut gelangen, und mir das Drucken sehr viel Spaß machte, druckte ich noch einige weitere Exemplare.

Das Motiv ist etwa 6 cm breit.

Von der Methode mit der Nudelmaschine bin ich richtig begeistert. Bisher war ich traurig, dass ich den Tiefdruck nicht zuhause realisieren konnte, da ich keine Druckerpresse und auch den Platz dafür nicht habe. Eine Nudelmaschine ist da viel handlicher. Die Idee, für den Druckstock alte Milchtüten zu verwenden finde ich auch super. Denn so kann man einfach Müll wertvoll weiterverwenden. Dabei ist die Bearbeitung auch sehr einfach, da der Karton leicht eingedrückt werden kann. Das Kugelwerkzeug macht auch sehr schöne Linien. Im Vergleich zum Linolschnitt kann man hier sehr viel feiner arbeiten. Mein letzter Linolschnitt ist hier zu sehen.

Frohe Ostern 2023

Ein kleiner grauer Hase saß im hohen Gras mit zwei bunten Eiern, die er an ein liebes Kind verschenken wollte. Er hatte sie selbst bemalt, was ihn einiges an Mühe gekostet hatte. Denn er war nicht sonderlich begabt, was das Malen betraf. Aber er hatte sich dennoch bemüht und hoffte nun, dass sich ein Kind über die Eier freuen würde…

Mit diesem genähten Hasen wünsche ich allen ein frohes Osterfest. Da ich immer noch einige alten T-Shirts zur Verfügung hatte, obwohl ich schon Etliches daraus gefertigt hatte, sollten nun noch ein Hase und zwei Eier für einen Ostergruß entstehen. Ich war wieder derart aktiv im Nähen, so dass es mir schwerfiel, damit wieder aufzuhören. Außerdem mussten die alten Stoffe weg.

Der Hase sollte recht klein werden, weshalb ich mich für ein einfacheres Schnittmuster entschied. Kopf und Körper wollte ich aus gemeinsamen Teilen nähen, und nicht aus extra Kopf- und Körperteilen. Ich zeichnete also mit Bleistift auf Papier ein Schnittmuster. Dabei setzten sich Kopf und Körper aus zwei vorderen gegengleichen Teilen, einem hinteren und einem unteren Bodenteil zusammen. Ohren, Arme, Füße und Schwanz sollten jeweils aus zwei Teilen bestehen, wobei die Teile für Ohren und Arme gegengleich sein sollten, und bei den Füßen und dem Schwanz sollte jeweils ein Teil einen Abnäher erhalten, um ihnen mehr Volumen zu verleihen.

Als ich mit dem Schnittmuster zufrieden war, übertrug ich die einzelnen Teile in richtiger Anzahl auf ein weiteres Blatt Papier und schnitt sie aus. Bis auf zwei Ohrenteile, die ich auf ein lilafarbenes T-Shirt aufzeichnete, übertrug ich sie auf ein graues T-Shirt. Anschließend schnitt ich alle Teile aus. Zuerst nähte ich die Ohren und drehte sie um. Ich faltet die beiden unteren Ecken zur Mitte und befestigte sie mit einer Naht. Dann kamen nacheinander die Arme, die Füße und der Schwanz an die Reihe, wobei ich bei allen eine kleine Stopföffnung freiließ. Auch hier drehte ich sie um. Im nächsten Schritt nähte ich die beiden vorderen Körper-Kopf-Teile vorne zusammen, und die beiden Abnäher oben und unten im hinteren Teil. Jetzt fügte ich die vorderen Teile und das hintere Teil mit einer Naht zusammen, aber nicht vollständig, da ich eine Wendeöffnung brauchte. Dabei kamen Arme und Ohren zwischen die Teile. Zum Schluss befestigte ich das Bodenteil unten am Körper. Füße und Schwanz legte ich dazwischen.

Nun war der Hase fertig genäht. Über die Wendeöffnung drehte ich den Hasen um. Nacheinander stopfte ich Kopf, Körper, Arme, Füße und den Schwanz mit Füllwatte aus und schloss die Wendeöffnung und die kleinen Stopföffnungen. Zum Schluss stickte ich dem Hasen zwei Augen auf. Ich habe ihn mal von allen vier Seiten fotografiert:

Für die beiden Eier schnitt ich jeweils zwei gegengleiche ovale Teile aus geringelten T-Shirts aus und nähte sie zusammen. Dabei ließ ich eine Wendeöffnung frei, über die ich sie dann umdrehte. Ich stopfte sie mit Füllwatte aus und schloss die Öffnungen mit dem Matratzenstich. Auch sie habe ich fotografiert:

Ursprünglich wollte ich für diesen Ostergruß einen Hasen nehmen, für den ich das Schnittmuster des dicken Hundes abgewandelt hatte. Dieser Hase hat mir dann aber doch nicht gefallen. Hier ist er zusammen mit dem Hund zu sehen:

Der kleine schlanke Hase ist ohne Ohren etwa 4,5 cm hoch, ein Ei etwa 3 cm.

Manchmal lässt sich eben aus einem Schnittmuster für ein Tier kein anderes Tier machen. Während ich den dicken Hund mit der langen Schnauze super finde, fehlt dem dicken Hasen mit dem flacheren Kopf irgendwas. Deshalb hatte ich mich dazu entschlossen, nochmal einen ganz anderen Hasen zu entwerfen. Zuletzt hatte ich den dicken Hund aus alten T-Shirts genäht.

Hunde aus alten T-Shirts

Eine Hundemutter hatte zwei Kinder auf die Welt gebracht. Diese waren aufgeweckt und tappten neugierig durch ihre Welt. Dabei wurden sie tatkräftig von ihrer Mutter unterstützt. Denn sie konnte ihnen vieles beibringen. Und die kleinen Hunde lernten schnell…

Da ich viele alte T-Shirts mit Löchern gesammelt hatte, waren noch einige Teile davon übrig. Deshalb kam ich auf die Idee, diese Stoffe für Stofftiere zu verwenden. Und da meine Lieblingstiere schon immer Hunde waren, wollte ich auch dieses Mal wieder einen Hund nähen. Aber keinen, der auf seinen vier Beinen stand, sondern einen mit langen Schlenkerarmen und kurzen Schlenkerbeinen. Dabei sollte er recht einfach sein.

Ich zeichnete mir also mit Bleistift ein Schnittmuster auf Papier. Den Körper wollte ich aus vier gleichen Teilen, wobei zwei davon spiegelverkehrt waren, und einem Bodenteil nähen, während ich den Kopf aus zwei gegengleichen Teilen und einem oberen Teil zusammensetzen wollte. Ohren, Arme, Beine und Schwanz sollten jeweils aus zwei gegengleichen Teilen bestehen.

Als ich mit dem Schnittmuster zufrieden war, übertrug ich alle Teile in richtiger Anzahl auf ein weiteres Blatt Papier und schnitt sie aus. Alle Papierteile legte ich nun auf ein altes T-Shirt und umfuhr sie mit einem dünnen Filzstift. Die so gekennzeichneten Formen schnitt ich wiederum aus. Als erstes nähte ich die Ohren, die Arme, die Beine und den Schwanz aus zwei Teilen, wobei ich überall eine Stopföffnung ließ, nur nicht bei den Ohren, und drehte sie um. Anschließend nähte ich jeweils zwei Teile des Körpers an der Seite und die beiden Kopfteile vorne zusammen. Nun befestigte ich die Körperteile am Kopf, wobei ich beide Arme dazwischen einnähte. Dann fügte ich den Hund hinten von oben bis zur Hälfte des Körpers zusammen und vorne ganz. Den Kopf vervollständigte ich, indem ich das obere Teil mit den Ohren dazwischen oben am Kopf befestigte. Anschließend nähte ich den Körper hinten unten zusammen, wobei ich eine Wendeöffnung ließ. Der Schwanz kam hierbei dazwischen. Jetzt fehlte nur noch das Bodenteil des Körpers. Ich nähte es zusammen mit den Beinen am restlichen Körper fest. Jetzt war der Hund fertig, so dass ich ihn wenden konnte. Ich stopfte Kopf und Körper mit Füllwatte aus und schloss die Wendeöffnung mit dem Matratzenstich. Zum Schluss bekam der Hund zwei Augen und eine Nase, die ich nacheinander aufstickte.

Ich habe den Hund mal von vorne und von der Seite fotografiert:

Da ich kleine Tiere sehr gerne mag, habe ich das Schnittmuster auf die Hälfte verkleinert und die Teile vom Bein, vom Arm und vom Schwanz verbreitert. Ich habe dann den kleinen Hund in zwei Farbvarianten genäht, denn meine alten T-Shirts hatten verschiedene Farben. Auch die kleinen Hunde habe ich jeweils von vorne und von einer Seite fotografiert:

Der große Hund ist etwa 14 cm hoch und der kleine etwa 7 cm.

Die Hunde gefallen mir sehr gut. Sie sind zwar nicht flauschig, aber dafür sehr weich. Dabei fühlen sie sich in der Hand unglaublich gut an, so dass man sie gar nicht mehr weglegen möchte. Und die alten Kleidungsstücke haben eine neue Verwendung gefunden. Auf diese Weise lassen sie sich verwerten, und ich werde sie allmählich los, ohne sie wegwerfen zu müssen. Allerdings verbraucht man für so ein Stofftier nicht allzu viel Stoff, so dass ich doch einige nähen muss. Da ich viele alte T-Shirts habe, werde ich vielleicht die genähten Hunde verschenken. Zuletzt hatte ich aus alten Hosen eine kleine Tasche genäht.

Frauenportrait in schwarz-weiß mit Bleistift

Noch eine Person konnte gezeichnet werden. Niemand wusste, wie lange das noch so weitergehen würde. Denn die Menge an Freiwilligen sollte nicht unendlich sein…

Ich war glücklich darüber, dass sich mir noch jemand zum Zeichnen zur Verfügung gestellt hatte. Denn es machte einfach viel Spaß, Gesichter mit einem Bleistift zu zeichnen. Und ganz normale Personen hatten dabei die interessantesten. Das Spannende an der ganzen Sache war auch, dass jedes Gesicht dabei anders aussah. So konnte man immer weiterzeichnen, ohne dass einem langweilig wurde. Deshalb war ich auch froh, dass ich bisher immer noch jemanden gefunden hatte, der sich portraitieren lassen wollte.

Als erstes zeichnete ich grob die Umrisslinien:

Anschließend legte ich die Position der Augenbrauen fest, und begann, das Gesicht von oben nach unten plastisch auszuarbeiten. Nachdem ich die Stirn schattiert hatte, zeichnete ich Brille und Augen:

Dann ging es weiter mit den Wangen und der Nase:

Im nächsten Schritt vervollständigte ich das Gesicht mit dem Mund und dem Kinn und fuhr gleich mit dem Hals fort:

Nach dem Gesicht zeichnete ich die Haare:

Und zum Schluss die Kleidung:

Nun legte ich die Zeichnung zur Seite, um ein wenig Abstand zu ihr zu bekommen. Nur so konnte ich Fehler entdecken und sie noch ausbessern. Als ich mir das Portrait wieder vornahm, hatte ich gleich das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Es dauerte eine Weile, bis ich wusste, was es war. Zur Sicherheit kontrollierte ich die Maße. Wenn Vorlage und Zeichnung unterschiedliche Größen haben, so muss das Verhältnis zwischen zwei Maßen gleich sein. Auf diese Weise lassen sich Maße miteinander vergleichen. Und ich hatte Recht, die Länge der Augen-Mund-Partie war im Vergleich zur Breite zu kurz. Also radierte ich Nase und Augen wieder aus und zeichnete alles neu. Zum Schluss war ich einigermaßen zufrieden, weshalb ich die Zeichnung signierte:

Das Portrait entstand auf einem Blatt Zeichenpapier im DINA4-Format mit einem Feinminenbleistift der Breite 0,5 und der Härte 2B.

Nachdem ich die Zeichnung ausgebessert hatte, fand ich, dass sie der Person ähnlicher sah als zuvor. Beim Zeichnen von Gesichtern scheint jede Kleinigkeit wichtig zu sein. Denn ist irgendetwas falsch, so erkennt man die dargestellte Person nicht mehr. Und das ist gerade das Schwierige daran. Deshalb versuche ich auch, solange an einer Zeichnung zu sitzen, bis ich zufrieden bin. Zumindest ich selbst sollte das Gefühl haben, dass sie der Person ähnlich sieht. Leider gelingt mir das nicht immer auf Anhieb. Und es scheint, dass dies durch Übung auch nicht besser wird. Aber vielleicht täusche ich mich da. Zuletzt hatte ich einen Mann portraitiert.