Ein kleines Quadrat freute sich so sehr darüber, einfach nur am Leben zu sein. Drei Kreise, die zufällig vorbeikamen, wunderten sich sehr und beäugten das Quadrat misstrauisch. Ob es wohl etwas im Schilde führte…
Ich wollte mal wieder ein T-Shirt bedrucken. Denn ich hatte ein rotes übrig. Und da die Siebdrucktechnik mir momentan als die beste erscheint, ein Motiv auf einen Stoff zu drucken, sollte es natürlich wieder ein Siebdruck werden. Da ich ja mit einfachen Schablonen arbeite, sind manche Motive nicht möglich. Aber da mir klare grafische Motive immer sehr gut gefallen, ist das gar nicht so schlimm. Nun wollte ich aber mal ausprobieren, mit Hilfe kleiner Folienteile kleine Flächen innerhalb großer auszusparen.
Deshalb überlegte ich mir ein entsprechendes Motiv, das ich mit Bleistift auf ein Blatt Papier zeichnete:
Doch irgendetwas störte mich an diesem Entwurf, vielleicht war er mir zu langweilig. Der Spruch gefiel mir auch nicht. Also versuchte ich es mit einem Entwurf, der mit der simplen Schablonentechnik gut funktionierte:
Da mir kein lustiger Spruch einfiel, der dazu passte, beschrieb ich einfach, was zu sehen war. Die Augen der Kreise fand ich so besser, und das Quadrat bekam durch den Mund ein wenig mehr Dynamik.
Ich übertrug diesen Entwurf mit Folienstift auf eine Overheadfolie und schnitt das Motiv vorsichtig mit dem Cuttermesser aus. Ich habe die fertige Folie mal fotografiert:
Nun war das Motiv bereit, auf Stoff gedruckt zu werden. Als erstes nahm ich mein weißes Übungs-T-Shirt zur Hand, das ich vorsorglich noch einmal aufbügelte. Dann befestigte ich die Folie mit Malerkrepp auf dem Siebrahmen, den ich mit der Folie nach unten auf dem Stoff platzierte. Anschließend verteilte ich ein wenig Farbe linienförmig oberhalb des Motivs auf der Innenseite des Siebs und Strich die Farbe mit der Rakel durch das Sieb. Die Farbe kam nur an den Stellen auf den Stoff, an denen das Motiv in die Folie geschnitten worden war. Diesen Vorgang wiederholte ich zwei mal. Hier ist dieser erste Druck zu sehen:
Da ich meine Signatur nicht in die Folie geschnitten hatte, malte ich sie von Hand auf. Die Farbe für den Druck hatte ich mir zusammengemischt, aus blau, gelb und ein wenig schwarz. Sie war grünlich, was aber auf dem Foto nicht herauskommt.
Mit dem ersten Druck war ich sehr zufrieden, auch wenn die Schrift hier ein wenig ausfranst. Ich glaube, das liegt an dem Stoff, auf dem die Farbe ein wenig ausläuft, wenn sie ein wenig flüssiger ist. Die schwarze Farbe ist pur zu flüssig, man kann sie nur in Mischungen verwenden. Ich druckte also trotzdem das Motiv auf das rote T-Shirt mit der gleichen Mischung. Hier kommt das Motiv sogar ein wenig klarer raus:
Und hier sieht man sogar, dass die Farbe grünlich ist.
Das Motiv ist etwa 20 cm breit.
Die Dreiecke und das Quadrat sind das größte Motiv, das ich bisher gedruckt habe. Hier habe ich die Folie quer genommen und nicht hochkant, wie bei meinen bisherigen Drucken. Ich denke, mittlerweile habe ich die Technik ganz gut raus, so dass jeder Druck zufriedenstellend gelingt. Am Anfang hatte ich große Probleme, die Farbe überall hin zu bekommen. Das klappt jetzt aber ganz gut. Die Schablonentechnik mit den Folien ist zwar einfach und nicht wirklich professionell, aber es gefällt mir dabei, dass ich die Motive sehr leicht wechseln kann, und sie eben nicht so perfekt aussehen. Das wird ganz sicher nicht der letzte Siebdruck sein, den ich machen werde. Zuletzt hatte ich mir damit eine Maske verschönert.
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