Ein kleines Menschenskind blickte mit seinen blauen Augen etwas unsicher in die Welt. Was wird mich im Leben wohl erwarten, schien es sich zu fragen, doch niemand wusste es. Das würde die Zeit mit sich bringen…
Alles fing mit einem Kopf an. Ich wollte etwas aus ofenhärtender Modelliermasse formen, das einen Kern aus Alufolie haben sollte. Ein Kopf lag da nahe. Und da ich schon mehrfach den Kopf eines Erwachsenen modelliert hatte, sollte es diesmal der eines Kindes sein. Schließlich wollte ich auch etwas Neues ausprobieren.
Ich zerknüllte also etwas Alufolie, wobei ich versuchte, die Oberfläche so glatt wie möglich zu bekommen, und fing an, den Kopf darauf aufzubauen. Nachdem ich schon einiges an Modelliermasse aufgetragen hatte, arbeitete ich als erstes die Vertiefungen für die Augen heraus und formte nacheinander Nase, Mund und Kinn, indem ich immer wieder neue Modelliermasse aufbrachte. Anschließend vergrößerte ich den Kopf hier und da, bis ich mit seiner Größe zufrieden war. Zum Schluss bekam der Kopf seine Augen, Ohren und ein wenig Hals.
Dann härtete ich ihn im Backofen. Leider bekam der Kopf beim Backen an drei Stellen große Blasen. Ich hatte die Folie wohl nicht genügend zerknüllt, so dass im Inneren noch Luft gefangen war, die nun beim Backen entwich. Ich besserte die Stellen aus und steckte den Kopf wiederum in den Ofen. Nun waren es nur noch zwei Stellen, an denen sich Blasen bildeten. Jetzt ließ ich beim Ausbessern ein ganz kleines Loch, und alles ging gut. Ich habe mal den fertigen Kopf fotografiert:
Beim Anblick des Kopfes dachte ich mir, er sieht doch aus wie Puppenkopf. Warum sollte ich es nicht einmal versuchen, eine ganze Puppe zu basteln. Ich beschloss, den Kopf erst einmal abzuformen:
Mit Hilfe dieser Form aus Silikon bastelte ich mir einen zweiten Kopf, dieses Mal aber aus hautfarbener Modelliermasse. Anschließend modellierte ich mir zwei Hände und zwei Füße für die Puppe aus der gleichen Modelliermasse, wobei ich hier immer zuerst einen Kern aus Aludraht und Alufolie bastelte. Jetzt ging beim Backen alles gut. Den Kopf habe ich dann noch mit Acrylfarben angemalt. Auf dem Foto sind Kopf, Hände und Füße zu sehen:
Jetzt sollte die Puppe natürlich auch noch Arme, Beine und einen Körper bekommen. All diese Teile wollte ich aus rosafarbenem Fleece-Stoff nähen und die Teile aus Modelliermasse über Schnüre daran befestigen. Ich zeichnete mir also ein Schnittmuster, das ich allerdings sechsmal ändern musste, bis ich mit ihm zufrieden war. Anschließend nähte ich mir den Körper aus vier Teilen und Arme und Beine jeweils aus zwei Teilen zusammen. Alle genähten Puppenteile hatten ein Öffnung, durch die ich sie stopfen konnte und an die ich die festen Teile mit Schnüren festband. Zum Schluss befestigte ich Arme und Beine über Fadengelenke und Knöpfe am Körper. Die Puppe sah nun so aus:
So ganz nackt wirkte sie irgendwie komisch. Also musste noch Kleidung her. Ich maß mir die Puppe ab und zeichnete zwei Schnittmuster für einen Pullover und eine Hose. Beides wollte ich mir aus Nicki-Stoff nähen. Ich schnitt aus dem orangenen Stoff sechs Teile für den Pullover aus, vier für die Ärmel und jeweils eine Vorder- und Rückseite, und nähte sie zusammen, und für die Hose vier gleiche Teile, zwei jedoch spiegelverkehrt zu den anderen. Auch die Hose nähte ich zusammen. Dann zog ich die Puppe an. Das war bei der Hose gar kein Problem, doch beim Pullover gestaltete sich das Vorhaben als etwas schwieriger. Schließlich gelang es mir doch. Ich habe die Puppe von verschiedenen Seiten fotografiert, mal sitzend und mal stehend:
Die Puppe ist etwa 18 cm groß.
Ich habe mir überlegt, die Puppe beim nächsten Markt zu verkaufen, allerdings nicht diese erste, sondern Kopien davon. Deshalb werde ich von Händen und Füssen ebenfalls Formen aus Silikon basteln, so dass jede weitere Puppe schneller herzustellen sein sollte. Da mir dieses Basteln großen Spaß gemacht hatte, wird vielleicht schon bald eine neue Puppe entstehen, dann möglicherweise eine ganze Nummer kleiner. Und nicht immer nur einzelne Köpfe, wie zuletzt.
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