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Kleine Hundedrucke

Kleine Hunde hüpften auf dem Papier hin und her. Weil sie so dick waren, fühlten sie sich sehr knuffig an. Aber dennoch bewegten sie sich dabei sehr elegant und wollten in ihrer Niedlichkeit allen gefallen. Was ihnen auch ohne Probleme gelingen sollte…

Im Internet hatte ich gelesen, dass man bei der Drucktechnik mit der Nudelmaschine neben alten Milchkartons auch alte CDs verwenden konnte. Also waren vielleicht auch andere Materialien möglich. Bei einem meiner Spaziergänge durch mein Viertel fand ich in einer Zu-verschenken-Kiste eine alte und leere DVD-Hülle aus Kunststoff. Ich nahm sie mit, weil ich mir dachte, dass sie schon zu irgendetwas gut sein konnte. Zuhause zerlegte ich sie in kleine Platten. Bei ihrem Anblick dachte ich wieder an die Technik mit der Nudelmaschine. Für einen ersten Versuch wollte ich ein möglichst einfaches Motiv ausprobieren. Ich entschied mich für eine kleine Darstellung meines Stoffhundes, den ich erst vor kurzem aus alten T-Shirts genäht hatte. Dazu brauchte ich nur ein kleines Stück der Hülle.

Als erstes zeichnete ich einen Entwurf:

Der Entwurf gefiel mir schon ganz gut, nur entschied ich mich kurzfristig, den Hund etwas kleiner zu drucken und den Schatten als parallele Schraffur anzulegen. Also verkleinerte ich ihn und zeichnete den Schatten entsprechend ein. Das Papier mit der kleineren Zeichnung klebte ich nun so auf das Stück Plastikhülle, dass ich die Zeichnung hindurchsehen konnte. Mit einer Schraube fuhr ich sie nach und ritze die Linien ein, so dass Vertiefungen auf dem Plastik entstanden. Das kleine Stück DVD-Hülle sah nun so aus:

Bevor ich aber diese Platte im Druck ausprobieren wollte, fertigte ich einen Druckstock aus Milchkarton mit dem größeren Hund an. Hierfür pauste ich das Motiv auf ein weiteres Blatt Papier, zeichnete die Schraffur ein und übertrug die Linien auf den Karton, indem ich das Papier auf den Karton legte und die Linien mit einem Kugelwerkzeug aus dem Modellierbereich nachfuhr. Anschließend vertiefte ich diese Linien noch mit dem selben Werkzeug. Diesen Druckstock habe ich auch mal fotografiert:

Bisher hatte ich mit einer wasservermischbaren Ölfarbe gedruckt, jetzt wollte ich eine spezielle Tiefdruckfarbe ausprobieren, die aber wesentlich zäher war und sich nicht so gut in die Vertiefungen reiben ließ. Wahrscheinlich waren die Vertiefungen nicht tief genug. Ich druckte wieder mit der Nudelmaschine auf leicht eingeweichtes Papier. Hierfür baute ich wieder meinen Stapel aus Bastelfilz, Löschpapier, Druckstock, zu bedruckendes Papier, Löschpapier und Bastelfilz zusammen und kurbelte ihn durch die Walzen der Maschine. Die Ergebnisse waren ernüchternd, wobei das mit dem Milchkarton besser gelungen war:

Da ich nicht zufrieden war, wechselte ich wieder zu der Ölfarbe, die ich mit Hilfe eines Rakels aus dem Siebdruck in die Vertiefungen drückte. Die Drucke konnten sich nun besser sehen lassen:

Das kleine Motiv ist etwa 4 cm breit und das große etwa 7 cm.

Bei künstlerischen Techniken muss man viel ausprobieren. Mir gefällt die Plastikhülle als Druckstock besser als der Milchkarton. Sie ist wesentlich stabiler, die Bearbeitung ist allerdings etwas schwieriger. Das Drucken funktioniert mit beidem gleich gut, zumindest wenn man die wasservermischbare Ölfarbe verwendet. Mit der Tiefdruckfarbe hat es bei der Plastikhülle gar nicht funktioniert, bei dem Milchkarton etwas besser, aber nicht zufriedenstellend. In Zukunft werde ich wohl mit beiden Materialien arbeiten. Kleinere Motive werde ich in die Plastikhülle ritzen, größere in den Milchkarton. Zuletzt hatte ich eine Kirche aus unserem Viertel mit der Nudelmaschine gedruckt.

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