Die farbigen Knöpfe freuten sich sehr, als man ihnen mitteilte, dass es nun soweit war. Endlich bekamen sie eine eigene Aufgabe. Sie durften eine Tasche verzieren und ihr somit ein wenig Glanz verleihen. Einer der Knöpfe war etwas ganz Besonderes. Mit ihm wurde die Tasche verschlossen. Hoffentlich nahm er diese Aufgabe auch ernst…
Vor einiger Zeit hatte ich Knöpfe gebastelt. Einerseits aus ofenhärtender Modelliermasse und andererseits aus Epoxidharz. Letzterer war durchsichtig und glänzend, während die anderen eine matte Oberfläche aufwiesen und undurchsichtig waren. Ich hatte mir überlegt, sie an einer Tasche anzubringen. Mir fehlte noch eine ganz kleine Umhängetasche, die ich auf Veranstaltungen mitnehmen konnte, für die ich nicht viel brauchte, außer einem Geldbeutel oder einem Telefon. Diese Tasche wollte ich auch wieder aus einer alten Jeanshose und einem alten Einkaufsbeutel nähen.
Ich überlegte mir ein Schnittmuster, das ich in der richtigen Größe auf Papier aufzeichnete. Für manche Teile reicht ein DINA4-Blatt nicht aus, weshalb ich in diesen Fällen zwei aneinander klebte. Das Schnittmuster war recht einfach gehalten, die Tasche sollte aus nur fünf Teilen zusammengesetzt werden. Einem unteren Teil, zwei Seitenteilen, einem Vorderteil und einem Rückteil. Am Rückteil wollte ich noch ein weiteres mit einem Schlitz befestigen, über den ich die Tasche mit einem Knopf verschließen wollte. Als ich mit dem Schnittmuster zufrieden war, übertrug ich es auf weiteres Papier. Diese Teile schnitt ich nun aus. Da ich den Schnitt erst ausprobieren wollte, versuchte ich, jedes Teil als Ganzes aus dem entsprechenden Stoff auszuschneiden. Jedes der fünf Teile sollte am Ende aus Jeansstoff außen und einem anderen Stoff als Innenfutter bestehen. Als erstes wählte ich ein altes Bettlaken als Innenstoff.
Als ich die Teile aus den Stoffen zugeschnitten hatte, legte ich jeweils ein Teil aus Jeansstoff und das entsprechende aus dem Bettlaken rechts auf rechts aufeinander, nähte sie rundherum zusammen und ließ dabei eine Wendeöffnung frei. Über diese Öffnung drehte ich jedes der vier Teile um und schloss sie von Außen mit dem Matratzenstich. Am fünften Teil, dem Rückteil musste das kleine Teil mit dem Schlitz befestigt werden. Ich fertigte dieses ebenfalls aus zwei Teilen, beide waren aber aus Jeansstoff, und nähte es dann zwischen Jeansstoff und Bettlakenstoff des Rückteils ein, bevor ich es ebenfalls wendete. Jetzt hatten alle Teile eine Außen- und eine Innenseite. Anschließend nähte ich sie rechts auf rechts zu einer Tasche zusammen, die ich danach umdrehte.
Für den Tragriemen der Tasche schnitt ich aus langen Hosenbeinen vier Streifen aus, und setzte jeweils zwei zu einem zusammen. Anschließend nähte ich bei jedem Streifen an den Enden die Ränder um und tat dasselbe auch an fünf Stellen der beiden Längsseiten. Nun legte ich die beiden Streifen links auf links aufeinander und nähte sie mit jeweils einer Naht an beiden Seiten zusammen. Als der Tragriemen fertig war, befestigte ich ihn an zwei Stellen der Tasche. Zum Schluss bekam die Tasche zwei Druckknöpfe und drei farbige Knöpfe. Das Endergebnis sah nun so aus:
Da ich mit dieser Tasche sehr zufrieden war, nähte ich mir noch eine zweite. Dieses Mal aber mit einem alten Einkaufsbeutel als Innenfutter:
Um diese Tasche interessanter zu gestalten, setzte ich Vorder- und Rückteil der Tasche aus mehreren Stoffteilen zusammen.
Hier habe ich nochmal die Knöpfe im Detail fotografiert:
Die Tasche ist etwa 20 cm breit.
Ich bin wirklich sehr zufrieden mit der Tasche. Sie ist schön klein und trägt nicht allzu sehr auf. Und der Riemen ist so lang, so dass ich sie über dem Kopf tragen kann, auch wenn das Zusammennähen des Riemens ziemlich anstrengend war. Sie selbstgebastelten Knöpfe setzen der Tasche schöne farbige Akzente. Diese Tasche kann ich nun zu allen Veranstaltungen mitnehmen. In diesem Artikel beschreibe ich den Herstellungsprozess der Knöpfe.
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