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Herbstlicher Linolschnitt mit Kastanien

Es war Herbst geworden. Nacheinander fielen die Kastanien in ihren Hüllen von den Bäumen. Dabei brachen die Hüllen auf und gaben die wunderbaren Kastanien frei, deren Oberfläche in der Sonne glänzten. Nun warteten sie auf kleine Kinderhände, die sie mit großem Eifer aufklaubten…

Seit meinem letzten Linolschnitt war nun doch schon einige Zeit vergangen, so dass die Lust auf einen neuen wieder groß geworden war. Da ich mir immer ganz gerne Motive suchte, die mit der aktuellen Jahreszeit zu tun hatten, sollte es dieses Mal auch ein herbstliches werden, schließlich war es Herbst geworden. Allerdings merkte man es erst seit kurzem, weil es ziemlich lange sehr warm gewesen war. Ich wusste recht bald, dass ich irgendetwas mit einem Kastanienblatt machen wollte. Und zu so einem Blatt passten am besten Kastanien, die im Herbst überall auf dem Boden zu finden waren. Für den Linolschnitt setzte ich also mehrere Kastanienblätter und Kastanien zu einem Gesamtmotiv zusammen.

Als erstes zeichnete ich da Motiv mit Bleistift auf Papier:

Als ich mit dem Entwurf zufrieden war, übertrug ich ihn auf die Linoleumplatte, die die gleiche Größe hatte. Hierfür legte ich das Papier mit der Zeichnung nach unten auf die Platte und rieb mit dem Daumen über die Rückseite. Dabei färbte der Bleistift auf das Linoleum ab, so dass der Entwurf auf dieser sichtbar wurde. Da die dunklen Linien und Flächen nur recht schwach zu sehen waren, zeichnete ich sie noch einmal mit dem Bleistift nach. Jetzt schnitt ich das Motiv mit meinen Linolschnittmessern frei, wobei ich die Linien und Flächen, die dunkel bleiben sollten, stehen ließ. Ich verwendete nacheinander verschiedene Messer und begann mit dem feinsten. Ich habe mal die fertige Platte fotografiert:

Um nun zu drucken, rollte ich die Platte dünn mit schwarzer Linoldruckfarbe ein, legte das zu bedruckende Papier darauf und rieb mit einem Falzbein darüber. Das Falzbein bewegte ich dabei mit Druck immer wieder hin und her. Schließlich zog ich das Papier vorsichtig ab. Diese Vorgänge wiederholte ich solange, bis ich genügend Exemplare gedruckt hatte. Eines davon ist hier zu sehen:

Das Motiv ist etwa 11 cm breit und 5,5 cm hoch.

Ich mag den Linolschnitt ganz gerne, weil es hier nur schwarz oder weiß gibt, und keine Zwischentöne möglich sind. Will man Schatten erzeugen, muss man schraffieren. Mir hingegen liegen klare Strichzeichnungen mit eindeutigen Formen mehr, weshalb ich meistens auf eine Schraffur verzichte. Falls ich räumliche Tiefe erzeugen möchte, arbeite ich lieber mit Groß-Klein-Kontrasten. Aber bei den Blättern und Kastanien setze ich nichts davon ein, weshalb das Motiv sehr plakativ bleibt. Gerade das gefällt mir besonders gut. Wahrscheinlich werde ich mit diesen Drucken irgendwann auch Grußkarten basteln. Mein letzter Linolschnitt von vor über einem Jahr zeigte eine kleine Szene mit einem Hund und einem Schmetterling.

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