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Bleistiftportrait eines Mannes

Wieder einmal wollte meine Hand einen Zeichenstift halten und mit ihm ein Gesicht auf ein Blatt Papier zaubern. Dabei spielte keine Rolle, was es für ein Gesicht war. Denn jedes Gesicht war in seiner Einzigartigkeit spannend und schön…

Neben Tieren gehörten menschliche Gesichter schon immer zu meinen Lieblingsmotiven. Früher einmal hatte ich wie besessen Portraits gezeichnet und dabei im Laufe der Zeit ein ganzes Skizzenbuch gefüllt, wobei ich ein Portrait auf jede Seite gezeichnet hatte, was sich im Nachhinein nicht als so schlau herausgestellt hatte, weil die Zeichnungen doch ein wenig abfärbten. Damals hatte ich mir im Internet Fotos von Prominenten herausgesucht, es waren hauptsächlich Schauspieler, die ich mir dann ausdruckte und mir als Vorlagen dienten. Anhand dieser Fotos konnte ich wunderbar üben und rein rechtlich war es auch kein Problem, da ich die fertigen Zeichnungen nicht veröffentlichen wollte.

Nun hatte ich aber in der Zwischenzeit eine eigene Seite und einen Account bei Instagram und wollte natürlich meine Werke der Öffentlichkeit zeigen. Außerdem hatte ich keine Lust mehr auf Prominente. Denn meistens fand man keine passenden Fotos, und zudem musste ich sie entsprechend verändern, denn ich wollte sie trotzdem veröffentlichen. Also beschloss ich, Leute in meinem entfernten Bekanntenkreis zu fragen, ob sie sich nicht zeichnen lassen wollten. Als erstes stellte sich mir ein Mann zur Verfügung, der mir ein Foto von sich zuschickte.

Ich begann mit dem Umriss des Kopfes:

Dann arbeitete ich das Gesicht von oben nach unten plastisch aus. Hier sind bereits Stirn und Augen zu sehen:

Weiter ging es dann mit Nase und Mund, bis ich das Gesicht mit dem Kinn fertigstellen konnte:

Während des letzten Arbeitsschritts stellte ich leider fest, dass mir die Augen ein wenig zu groß geraten waren. Also radierte ich sie wieder aus und zeichnete sie neu. Schließlich war ich zufrieden. Wenn man beide Fotos miteinander vergleicht, sieht man den Unterschied ganz gut. An solchen Fehlern wird einem dann auch klar, dass man nicht genug üben kann.

Im letzten Schritt vervollständigte ich das Portrait mit Ohr und Hals, Haaren und Kleidung. Das Ohr wollte ich tiefer ansetzen als es in Wirklichkeit war, die Perspektive war hier einfach ungewöhnlicher. Das Portrait sah nun so aus:

Nachdem ich die Zeichnung einige Zeit unbeachtet liegen gelassen hatte, nahm ich mir noch einmal vor und verbesserte hier und da ein paar Kleinigkeiten. Zum Schluss bekam sie meine Signatur. Ich habe das fertige Portrait mal fotografiert:

Gezeichnet habe ich hier auf Zeichenpapier im DINA4-Format mit meinem Feinminenbleistift der Breite 0,5 und der Härte 2B.

Die Augen haben mich an diesem Gesicht besonders fasziniert. Warum, weiß ich nicht so genau. Augen sind eigentlich immer schön, nur gelingen sie mir nicht immer gleich gut. Aber hier gefallen sie mir sehr. Sie sind ein Beweis dafür, dass man immer noch etwas besser machen kann, auch wenn man schon ganz viele Portraits gezeichnet hat. Die fertige Zeichnung habe ich dann dem Portraitierten geschenkt, der sich sehr darüber gefreut hat. Und er hat mir erlaubt, sie zu veröffentlichen. Mir bleiben die Fotos als Erinnerung. Auf jeden Fall hat es neben dem Zeichnen auch Spaß gemacht, jemandem eine Freude zu bereiten. Zuletzt hatte ich ein Kinderportrait gezeichnet.

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