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Ein herbstlicher Linoldruck

Langsam fingen die Blätter an, von den Bäumen zu fallen. Es war nun Herbst geworden und das Jahr sollte sich dem Ende neigen. Ein besonders hübsches Blatt hatte sich in einiger Entfernung zum Baum auf die Erde niedergelegt…

Da der Herbst bereits angefangen hat, habe ich mir gedacht, mache ich doch ein passendes Bild zur Jahreszeit, also ein Herbstbild. Und da es schon etwas länger her war, seitdem ich das letzte Mal eine Linoleumplatte bearbeitet hatte, sollte es diesmal wieder ein Druck werden. Dabei hatte ich mir schon mal vorgestellt, einen Bereich des Schwarz-weiß-Drucks mit Buntstiften farbig hervorzuheben. Deshalb war das Motiv auch schnell gefunden.

Ich zeichnete also mit Bleistift einen Entwurf auf das Papier und malte dabei die Stellen, die später im Druck schwarz werden sollten, besonders dunkel aus. Ich habe den Entwurf mal fotografiert:

Wie man erkennen kann, habe ich bei dem Blatt im Vordergrund mehrere Positionen für die Adern ausprobiert. Als ich mit dem Entwurf zufrieden war, pauste ich ihn auf ein weiteres Blatt Papier und zeichnete hier alle Linien kräftig nach. Danach schnitt ich ihn rundherum aus. Ich übertrug das richtige Format auf die große Linoleumplatte, indem ich das ausgeschnittene Motiv mit der Bildseite nach unten auf die Platte legte. Anschließend schnitt ich mir die Linoleumplatte mit einem Messer zurecht.

Um das Motiv auf die Platte zu übertragen, legte ich es wiederum mit der Bildseite nach unten auf die Platte und fuhr mit dem Fingernagel über die Rückseite. Nach Abheben des Papiers konnte man die Linien ganz gut auf der Platte erkennen. Allerdings malte ich sie nochmal mit dem Bleistift nach. Jetzt konnte ich mit dem Schneiden beginnen.

Ich habe ja drei verschiedene Messer in unterschiedlichen Größen. Wie immer fing ich auch hier mit dem feinsten an und fuhr erst die Umrisslinien entlang, bevor ich die Rillen im Baum und die Adern in den kleinen Blättern hineinschnitt, und an den Adern des großen Blatts im Vordergrund entlangfuhr. Dann nahm ich das mittlere und zum Schluß das größte Messer, um alle Flächen, die im Druck weiß erscheinen sollten, herauszuschneiden. Die fertige Platte sah nun so aus:

Dann machte ich einen ersten Probedruck. Hierfür färbte ich die Platte mit schwarzer Farbe mit Hilfe einer Walze ein, legte ein weißes Papier darauf und bearbeitete die Rückseite des Papiers mit einem Falzbein, um die Farbe in das Papier zu reiben. Dann hob ich das Blatt vorsichtig ab. Zum ersten Mal musste ich die Platte nicht nacharbeiten, denn ich war mit dem Ergebnis zufrieden:

Ich fertigte weitere Drucke an, um mir dann den schönsten zum Kolorieren heraussuchen zu können. Die Drucke mussten nun mehrere Stunden trocknen.

Als sie trocken waren, suchte ich mir einen heraus und malte das große Blatt im Vordergrund mit meinen Buntstiften an. Dabei versuchte ich, schöne Farbübergänge hinzubekommen. Das Ergebnis ist hier zu sehen:

Das Motiv ist 9,5 cm breit und 12,5 cm hoch.

Meine Linolschnitte haben immer die gleiche Größe. Ich schneide die einzelnen Platten aus einer großen Platte heraus. Wenn ich dann mehrere gleichgroße Platten in einer Reihe herausgeschnitten habe, bleibt immer weniger übrig, so dass sich kleinere Linolschnitte ergeben. Das letzte Mal habe ich aber einen Schnitt angefertigt, der genauso groß war wie dieser hier. Es war ein Weihnachtsmotiv, das ich auf einem Markt als Weihnachtskarte verkauft habe.

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