Eine Glasflasche war in mehrere Teile zerbrochen, aber nur der obere Teil war übrig geblieben. Was war mit dem Rest geschehen? Da es sich um eine Bierflasche handelte, war dem Betrunkenen die Flasche vielleicht an einem anderen Ort kaputtgegangen, was er womöglich gar nicht gemerkt hatte. Glas war eben doch zerbrechlich…
Immer wieder suche ich auf meinen Spaziergängen mit dem Hund aktiv nach interessanten Motiven, die man zeichnen könnte. Dabei fielen mir in letzter Zeit Dinge auf, die die Leute einfach wegwarfen und somit auf Gehwegen und Wiesen lagen. Meistens war es Müll, den niemand mehr brauchen konnte und in einen Mülleimer gehört hätte, doch Mülleimer schienen aus der Mode kommen zu sein bzw. das Werfen von Müll in diese Eimer. Doch diese Flasche, die ich in der Innenstadt entdeckt hatte, war sicherlich eine Pfandflasche gewesen, und die meisten Leute verzichten sicherlich nicht auf das Pfand. Jedenfalls gefiel mir die Flasche so gut, so dass ich sie zeichnen musste. Denn Glas ist schon an sich ein interessantes Material. Und in dieser Form war es noch viel besser. Ich nahm also dieses Motiv nach Hause mit, indem ich es fotografierte.
Ich begann damit, die Flasche grob zu skizzieren:
Dann arbeitete ich erst den größeren Teil des Glases mit allen Reflexionen aus. Das Etikett ließ ich weiß:
Mit dem kleineren Stück tat ich das Gleiche:
Nun fehlte nur noch das Etikett aus Papier. Da ich keine Werbung für das Bier machen wollte, zeichnete ich ein eigenes Motiv auf das Etikett, das mir gerade eingefallen war. Die fertige Flasche sah nun so aus:
Zum Schluss zeichnete ich ein wenig Schatten um die Flasche, denn sie lag auf dem Boden, auf den sie ein wenig Schatten warf:
Anschließend legte ich die Zeichnung für eine Weile weg, um sie mir dann noch einmal vorzunehmen. Denn nach meiner Erfahrung fallen einem dann die Fehler eher auf, als wenn man die Zeichnung die ganze Zeit betrachtet, ohne Pause. Ich habe den Hirschkopf auf dem Etikett und die Spiegelung auf der Flasche nachträglich geändert. Als ich mit dem Endergebnis zufrieden war, habe ich die Zeichnung noch signiert:
Ich habe auf Kopierpapier im DINA4-Format mit einem Feinminenbleistift der Stärke 0,5 und der Härte 2B gezeichnet.
Das Glas der Flasche mit seinen Reflexionen fand ich sehr interessant zum Zeichnen. Da kann man nur froh darüber sein, was die Leute so alles wegwerfen. Gerade an dem Glas konnte man fließende Übergänge zwischen den verschiedenen Grautönen üben. Gerade solche Übergänge sind nicht einfach. Manche Leute verwischen zu diesen Zwecken gerne bereits gezeichnete Bleistiftstriche. Das funktioniert bei sehr weichen Bleistiften sehr gut. Ich mag diese Technik nicht so gern, da ich die Übergänge zu weich finde. Mir gefallen Zeichnungen, an denen man die einzelnen Striche erkennen kann, da sie aussehen wie Zeichnungen und nicht wie Fotos. Ich hoffe, dass ich auch weiterhin interessante Motive wie dieses Glas finden werde. Zuletzt hatte ich einen Pappbecher gezeichnet.
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