Ein kleines Segelboot lag festgebunden an einem Steg auf klarem und ruhigem Wasser. Es wartete darauf, in hohe See zu stechen. Denn es war ein herrlicher Tag, an dem die Sonne schien, die das Wasser erwärmte. Die Menschen konnten überall ein wunderbares Bad nehmen…
Seit langem hatte ich mal wieder Lust auf einen Linolschnitt. Da es gerade Sommer war, und ich an Urlaub dachte, fiel mir eine kleine Szene mit einem Segelboot und Wasser ein. Das Wetter war hier in Deutschland über weite Strecken nicht gerade sommerlich, und so konnte ich mir selbst gute Laune machen mit einem Motiv, das an andere Länder denken ließ.
Ich zeichnete mir also mit Bleistift auf Papier einen Entwurf, den ich allerdings nachträglich noch änderte, was auf dem Foto deutlich zu erkennen ist:
Als ich dann aber mit dem Entwurf zufrieden war, übertrug ich ihn auf eine Linolplatte, indem ich das Motiv mit der Bildseite nach unten auf die Platte legte und anschließend mit dem Fingernagel über die Rückseite fuhr. Da das Motiv auf der Platte nur ganz schwach zu erkennen war, malte ich es noch einmal mit dem Bleistift nach. Nun konnte ich es mit meinen Linolschnittmessern frei schneiden. Hierzu begann ich mit dem feinsten Messer, mit dem ich erst alle Linien nachfuhr. Dann nahm ich das mittlere Messer und bearbeitete damit die kleineren Flächen, die weggeschnitten werden mussten. Zum Schluss entfernte ich den Rest mit dem breitesten Messer.
Die Linolplatte war nun fertig für den Druck. Hierfür rollte ich sie ganz dünn mit schwarzer Farbe ein, legte ein weißes Blatt Papier darauf und strich mit einem Falzbein über die Rückseite des Papiers. Anschließend zog ich das Blatt vorsichtig wieder ab. Da ich mit diesem ersten Druck zufrieden war und ich nichts mehr nachschneiden musste, wiederholte ich diese Vorgänge nun einige Male, so dass ich mehrere Drucke erhielt. Einen davon habe ich mal fotografiert:
Die fertige Linolplatte möchte ich hier natürlich auch noch zeigen:
Ich hatte mir schon von Anfang an vorgenommen, den Druck farbig zu gestalten. Dabei sollten die Linien bzw. der Druck schwarz bleiben, während ich alle übrigen Flächen mit Farbstiften ausmalen wollte. Beim Ausmalen bekam das Segel nun einen Farbverlauf zwischen gelb und rot, der Himmel einen Farbverlauf zwischen verschiedenen Blautönen, und für das Wasser mischte ich ein Grün mit einem Blau direkt auf dem Papier. Der fertig kolorierte Druck sah nun so aus:
Das Motiv ist etwa 13 cm breit.
Es gefällt mir sehr gut, den Drucken ein wenig Farbe mit den Buntstiften zu geben. Dadurch wirken die Farben etwas zarter und nicht ganz so kräftig. Dabei kann man den ganzen Druck kolorieren oder nur einzelne Teile, wie bei meinem Herbstbild, was ich auch sehr schön finde. Man kann so einen Druck aber auch farbig gestalten, indem man mit verschiedenen Platten und Farben druckt, wie bei meinem Elefanten. Hier sind dann die anderen Farben auch sehr kräftig. Wie ich es auch mache, das farbige Gestalten eines Linolschnitts macht mir großen Spaß. Die Szene mit dem Segelboot wird also nicht der letzte Druck mit Farbe sein.
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