Die ersten Sonnenstrahlen im Frühling lockten alle Tiere aus ihren Verstecken hervor. Auch die kleine Maus, die fröhlich im Gras zwischen den hochgewachsenen Blumen hin und her hüpfte. Sie freute sich sehr, denn endlich war es warm geworden. Was sie noch alles anstellen sollte…
Nachdem das Drucken mit der Nudelmaschine schon mehrmals erfolgreich gelungen war, konnte ich nicht so einfach wieder damit aufhören. Es machte viel Spaß, und die Ergebnisse gefielen mir sehr gut. Jetzt wollte ich, der Jahreszeit entsprechend, etwas Frühlingshaftes mit Blumen drucken. Und da bei meinen Motiven meistens kein Tier fehlen durfte, entschied ich mich, eine kleine Maus mit aufs Bild zu setzen.
Ich zeichnete einen Entwurf mit Bleistift auf Papier. Er sah so aus:
Als ich mit dem Entwurf zufrieden war, schnitt ich mir aus einem Milchkarton ein Stück in entsprechender Größe zurecht. Um den Entwurf auf dieses Stück zu übertragen, pauste ich ihn zuerst spiegelverkehrt auf ein weiteres Blatt Papier, das ich anschließend auf den Karton legte und die Linien mit meinem feinen Kugelwerkzeug aus dem Modellierbereich nachfuhr. Nun war das Motiv auf dem Milchkarton sichtbar. Mit einer Schraube ritzte ich die Linien tiefer ein. Das Stück Karton habe ich mal fotografiert:
Für den Druck verwendete ich auch hier wieder die wasservermalbare Ölfarbe. Ich trug ein wenig von der Farbe auf den Milchkarton auf und verteilte sie mit dem Rakel aus dem Siebdruck überall, so dass sie in die Rillen gedrückt wurde. Um zu drucken, baute ich mir einen Stapel aus Bastelfilz, Löschpapier, Milchkarton, das zu bedruckende Papier, Löschpapier und Bastelfilz zusammen, den ich durch die Nudelmaschine drehte. Das Papier, auf das gedruckt werden sollte, habe ich zuvor in einer Schüssel mit Wasser eingeweicht und vorsichtig abgetupft. Das war das erste Ergebnis:
Mir gefiel es gar nicht. Die Augen sahen richtig gruselig aus. Also beschloss ich, ein neues Stück Milchkarton zu bearbeiten. Jetzt benutzte ich bei der Vertiefung der Linien auch das Kugelwerkzeug und nicht mehr die Schraube. Die Drucke fand ich jetzt besser. Einer davon ist hier zu sehen:
Das Stück Milchkarton sah auch ein wenig anders aus als das erste:
Zum Schluss wollte ich noch ein kleineres Motiv mit einer Druckplatte aus Kunststoff drucken. Ich hatte ja noch Teile der alten DVD-Hülle. Also zeichnete ich einen zweiten Entwurf, den ich gleich spiegelverkehrt anlegte. Ich klebte ihn an das Stück Plastikhülle, so dass er zu sehen war. Mit einer Schraube ritzte ich die Linien des Motivs ein. Das Drucken funktionierte wie bei dem Milchkarton als Druckstock. Einen dieser Drucke habe ich fotografiert:
Einen weiteren habe ich mit Aquarellfarben koloriert:
Das große Motiv ist etwa 10 cm breit, das kleine etwa 6,5 cm hoch.
Die Schraube zum Einritzen sollte ich in Zukunft nur bei dem Kunststoff benutzen und nicht mehr bei dem Milchkarton. Das Kugelwerkzeug liefert da eindeutig die besseren Ergebnisse. Die Methode der etwas anderen Radierung begeistert mich nach wie vor, und die Ergebnisse werden auch richtig gut. Hier habe ich zum ersten Mal einen Druck angemalt. Die farbige Version gefällt mir aber nicht so sehr, weil die Linien mehr in den Hintergrund treten und das Motiv unklarer wird. Wahrscheinlich werde ich in Zukunft die Drucke so lassen, wie sie aus der Nudelmaschine herauskommen. Zuletzt hatte ich stilisierte Stoffhunde gedruckt.
Schreibe einen Kommentar