Es war Herbst und das buntgefärbte Laub der Bäume ließ sich langsam auf die Erde fallen. Nacheinander schwebten die Blätter durch die Luft und wurden sanft davongetragen. Wohin, das wussten nur sie selbst. Vielleicht an einen wunderschönen Ort, an dem sie die Menschen erfreuen konnten…
Auf irgendeiner Messe hatte ich mal eine Mischung aus verschieden farbiger Microperlen gekauft, ohne zu wissen, was ich damit machen sollte. Aber sie haben mir sehr gut gefallen, und ich war mir sicher, es würde mir bestimmte etwas für sie einfallen. So war es dann auch. Ich wollte sie in transparentes Gießharz einbetten. Und da manche Blätter eine schöne Form haben, sollte es so eine Art Ahornblatt werden, das ich als Schlüsselanhänger nutzen konnte.
Ich zeichnete mir also einen Entwurf auf Papier. Als ich mit ihm zufrieden war, übertrug ich ihn auf ein weiteres Papier und schnitt ihn aus. Anschließend rollte ich ein wenig weiße ofenhärtende Modelliermasse aus und markierte mir mit Hilfe der zuvor erhaltenen Schablone die gewünschte Form darauf. Mit einem Taschenmesser schnitt ich das Blatt aus der Platte aus. Jetzt veränderte ich die Form des Blattes doch noch, da ich Befürchtungen hatte, es könnte später brechen. Mit der Änderung zufrieden steckte ich es zum Härten in den Backofen.
Jetzt war das Modell für meine Gießform fertig. Da ich Gießharz verwenden wollte, brauchte ich eine Form aus Silikon. Um diese zu basteln, klebte ich das Modell auf ein Quadrat aus festem Karton. Den schmalen Spalt zwischen Modell und Karton füllte ich rundherum mit normaler Knetmasse. Da die Oberfläche des späteren Gießlings sehr glatt werden sollte, lackierte ich das Blatt mit einem Glanzlack. Den Lack musste ich nun etwa 24 Stunden trocknen lassen. Während der Wartezeit konnte ich aber schon mal den Gießkasten fertigstellen, indem ich außen um das Modell herum einen Streifen aus Karton befestigte. Anschließend dichtete ich alles noch mit weiterem Kleber ab.
Als der Kleber und der Lack vollständig getrocknet waren, füllte ich den Kasten mit flüssigem Silikonkautschuk bis knapp unter den Rand und ließ ihn aushärten. Da ich die Form später mit Gießharz ausgießen wollte, verwendete ich hier das leicht transparente Silikon. Es war beständiger gegen die aggressiven Bestandteile des Harzes. Das Aushärten dauerte hier nur wenige Stunden. Ich habe mal den gefüllten Gießkasten fotografiert:
Nachdem das Silikon hart geworden war, entfernte ich den Pappstreifen und löste die fertigte Form langsam von dem Karton ab. Sie sah so aus:
Um jetzt ein Blatt zu gießen, füllte ich erst ganz wenig farbloses Epoxygießharz in die Form, so dass der Boden vollständig bedeckt war. Das ganze ließ ich einen ganzen Tag aushärten, bevor ich genügend Microperlen darauf verteilte und weiteres Gießharz einfüllte. Diese Schicht ließ ich wiederum einen ganzen Tag aushärten. Zum Schluss füllte ich die Form vollständig mit dem Harz, so dass sich darauf eine leichte Kuppel bildete, denn das Harz zog sich noch ein wenig zusammen. Nach zwei weiteren tagen konnte ich das Blatt aus der Form nehmen. Das folgende Foto zeigt das unbearbeitete Blatt:
Leider musste ich feststellen, dass sich die Microperlen verfärbt hatten, und ein wenig Farbe in das Gießharz übergegangen war. Also waren diese Perlen nicht allzu gut geeignet für diesen Zweck. Die neuen Farben erinnerten mich aber an die Farben von Herbstlaub, weshalb ich es gar nicht so schlecht fand.
Um das Blatt weiter bearbeiten zu können, musste ich es jetzt nochmal zwölf Tage liegen lassen. Dann schliff ich die Ränder ein wenig mit Schleifpapier und bohrte das Loch mit einem Handbohrer auf. An dem Loch befestigte ich einen Ring und daran die Kette mit dem Schlüsselring. Der fertige Schlüsselanhänger sah so aus:
Das Blatt ist etwa 4,5 cm lang und etwa 3,5 cm breit.
Zu dem Blatt passten die veränderten Farben ja ganz gut, aber dauerhaft wollte ich die Microperlen in Kombination mit dem Gießharz nicht verwenden. Also musste ich einen anderen für sie Zweck finden. Man konnte sie wohl zusammen mit ofenhärtender Modelliermasse im Ofen backen. Vielleicht probiere ich das irgendwann mal aus. Aber das klare Epoxidharz gefiel mir ganz gut. Es ließen sich bestimmt auch noch andere Materialen eingießen, die sich nicht veränderten. Zuletzt hatte ich Knöpfe aus Epoxidharz gegossen, das ich allerdings vorher eingefärbt hatte.
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