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Kulturbeutel mit Seidenmalerei

Zahnbürsten, Zahnpasta, Kamm und andere Utensilien sollten für Reisen sicher verstaut werden können. Also musste eine Tasche her, in der so allerhand Platz fand. Eine schmuckvolle Tasche, der man ansah, wer oder was in ihr zukünftig wohnen sollte…

Da ich schon seit einigen Jahren ohne Kulturtasche reise, dachte ich mir nun, ich könnte mir eine ja selbst nähen. Ich hatte sowohl Jeans- als auch Leinenstoff übrig, der eine stammte von einer Hose, und der andere von einer alten Einkaufstasche. Die Außenseite der Tasche sollte aus Jeansstoff bestehen, während der Leinenstoff das Innenfutter bilden sollte. Zudem hatte ich mir überlegt, die Tasche mit einer Seidenmalerei zu verzieren.

Als erstes zeichnete ich mir einen Entwurf für die Seidenmalerei mit Bleistift auf Papier. Ich habe ihn mal fotografiert:

Den Entwurf vergrößerte ich mir dann auf die entsprechende Größe, und diese Vergrößerung sollte mir als Vorlage für die Seidenmalerei dienen. Ich hatte mir inzwischen ein wenig Seide als Meterware besorgt, von der ich nun ein kleines Stück abschnitt. Anschließend befestigte ich die Vorlage mit Tesafilm auf dem Glastisch. Darüber kam eine Folie und zum Schluss das Stück Seide, wobei ich beides ebenfalls mit Tesafilm fixierte. Jetzt konnte ich mit der Malerei beginnen. Hierzu fuhr ich nun alle Umrisslinien der Vorlage mit der farblosen Gutta nach. Diese Gutta ließ ich nun über Nacht trocknen. Die Gutta sollte verhindern, dass die Farben unkontrolliert aus den Flächen herausfließen. Am nächsten Tag malte ich die Flächen nacheinander aus. Dabei begann ich mit der hellsten Farbe. Nach dem Malen ließ ich die Farben gründlich trocken und fixierte sie mit dem Bügeleisen. Dann wusch ich die Gutta in einem Bad aus lauwarmem Wasser und ein wenig Essigessenz wieder aus, wobei zwischen den Farbflächen weiße Linien zurückblieben. Die Seide musste nun vor der Weiterverarbeitung trocknen und gebügelt werden.

Die Kulturtasche wollte ich aus einem großen Rechteck und zwei Seitenteilen zusammensetzen. Alle drei Teile sollten jeweils aus dem Jeansstoff für außen und dem Leinenstoff für innen bestehen. Das Seitenteil zeichnete ich nun mit Bleistift auf Papier und schnitt es aus. Die Umrisslinie hiervon bestimmte die Länge des großen Rechtecks. Allerdings sollte der Stoff ein wenig überlappen, um die Tasche zumachen zu können, weshalb die Länge des Rechtecks größer sein musste. Die Breite der fertigen Tasche bestimmte die Breite des Rechtecks. Die Jeansstoffseite des Rechtecks wollte ich aus mehreren kleineren Rechtecken zusammensetzen.

Als erstes nähte ich die Seide mit der Malerei auf ein entsprechendes Rechteck aus dem Leinenstoff. Dann überlegte ich mir, wie groß die anderen Rechtecke aus dem Jeansstoff sein sollten und fertigte mir Schablonen an. Alle Rechtecke zusammen sollten das große Rechteck ergeben. Mit Hilfe der Schablonen zeichnete ich mir die Rechtecke auf den Jeansstoff auf und schnitt sie aus. Dann nähte ich sie zusammen. Ich benötigte nun ein ebenso großes Rechteck aus Leinenstoff. Dieses musste ich allerdings auch aus zwei Teilen zusammensetzen, da eine Seite der Einkaufstasche nicht groß genug war. Das Seitenteil der Tasche aus Papier übertrug ich jeweils zweimal auf den Jeans- und den Leinenstoff und schnitt die Teile aus. Jetzt nähte ich jeweils zwei Seitenteile und die beiden Rechtecke links auf links zusammen und wendete die drei Teile durch die Wendeöffnung, die ich dann von außen verschloss. Jetzt hatte ich die drei Grundteile der Tasche fertig.

Die Tasche sollte allerdings noch vier kleine Täschchen bekommen, zwei innen und zwei außen. Jeweils ein Täschchen sollte dabei aus zwei rechteckigen Stoffteilen bestehen, die zwei inneren nur aus Leinenstoff und die beiden äußeren aus Jeans- und Leinenstoff. Auch hier bastelte ich mir eine Schablone, die ich sechsmal auf den Leinenstoff und zweimal auf den Jeansstoff übertrug. Die acht Rechtecke schnitt ich aus und nähte sie links auf links aneinander. Durch die Wendeöffnungen wendete ich die vier Teile und schloss diese jeweils von außen. Anschließend befestigte ich sie an jeweils drei Seiten an dem großen Rechteck, wobei jeweils zwei Taschen direkt übereinander lagen, eine auf der einen Seite des Rechtecks und das andere auf der anderen Seite. Die beiden äußeren Taschen bekamen noch Druckknöpfe, die man über Laschen schließen konnte.

Abschließend musste ich nur noch alle drei Grundteile zu der Tasche zusammensetzen. Hierfür befestigte erst eine Seite des Rechtecks an einem Seitenteil mit einer Naht und anschließend die andere am anderen. Um die Tasche später auch schließen zu können, nähte ich noch zwei Druckknöpfe auf.

Ich habe die fertige Tasche mal von mehreren Seiten fotografiert:

Hier kann man die Tasche noch von innen sehen:

Zum Schluss habe ich noch versucht, nur die Malerei zu fotografieren:

Die Tasche ist etwa 23 cm breit.

Da die Kulturtasche nicht so starr ist, kann man sie recht flach zusammenlegen und im Schrank verstauen, wenn man sie nicht braucht. Ich hoffe, dass sie dabei aber auch stabil genug ist, um alle Sachen zu transportieren, die man auf Reisen so im Bad braucht. In den kleinen Täschchen will ich die Bürstchen für die Zahnzwischenräume und Blister mit wenigen Tabletten verstauen. Ansonsten passt der Rest bequem in die Tasche. Da jetzt Sommerferien sind, wird die Tasche bald zum Einsatz kommen. Schön an der Tasche finde ich, dass sie aus alten Stoffen besteht. Der Jeansstoff stammt von einer Hose, die ich wegen einiger Löcher nicht mehr tragen konnte, und die alte Einkaufstasche hatte zerschlissene Henkel, so dass sie zum Einkaufen nicht mehr zu gebrauchen war. Man sollte sowieso weniger neue Stoffe für die Bastelprojekte verwenden und eher schauen, was sonst noch da ist, was man wiederverwerten kann. Zuletzt hatte ich kleinere Aufbewahrungsbeutel aus alten Stoffen genäht.

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