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Figuren aus Kaltporzellan

Ein Weihnachtsmann machte sich auf den Weg, um Geschenke zu verteilen, und ein Engel zog um die Welt, um die frohe Botschaft zu verkünden. Beide würden wohl sehr lange unterwegs sein, wenn sie weder Weihnachtsmann noch Engel wären…

Schon länger habe ich damit geliebäugelt, selbstgemachtes Kaltporzellan auszuprobieren, denn ich habe immer wieder davon gehört. Also machte ich mich im Internet auf die Suche nach einem passenden Rezept. Bei vielen schien mir die Zutatenliste zu kompliziert, bis ich auf ein Rezept stieß, das nur drei Zutaten verwendete. Allerdings musste man hier die Mischung auf dem Herd ein wenig kochen. Aber davon ließ ich mich nicht abschrecken. Die Zutaten waren Maisstärke, Natron und Wasser. Genauere Angaben werde ich hier nicht machen, das haben andere vor mir schon getan.

Ich mischte also diese drei Zutaten in einem Topf zusammen. Unter ständigem Rühren kochte ich die Mischung auf, bis sie fest wurde. Dann schaltete ich den Herd runter, bis der Brei die gewünschte Konsistenz erhielt. Das Ganze ließ ich abkühlen und wickelte es in Frischhaltefolie. Da ich das Kaltporzellan nicht sofort verwenden wollte, steckte ich es in den Kühlschrank.

Im Internet hatte ich gelesen, dass man daraus ganz einfach schöne Anhänger machen konnte. Das wollte ich ausprobieren. Also rollte ich mit einer Flasche etwas von der Masse aus und stach mit Keksabstechern eine Glocke und einen Stern aus. Da mir beides so zu langweilig war, nahm ich selbstgemachte Stempel aus Silikonkautschuk und drückte sie in Glocke und Stern. Da es Anhänger werden sollten, machte ich oben jeweils noch ein Loch mit einem Zahnstocher hinein. Dann ließ ich sie trocknen. Beide sahen nun so aus:

Die Stempel habe ich auch mal fotografiert:

Ein paar Tage später kam ich auf die Idee, einen Engel und einen Weihnachtsmann zu machen. Nachdem ich Entwürfe gezeichnet hatte, fertigte ich aus festem Karton Schablonen an, die ich dann auf das ausgerollte Kaltporzellan übertrug. Anschließend konnte ich die Figuren mit einem kleinen Taschenmesser ausschneiden. Beide Figuren bekamen Augen, ein Loch zum Aufhängen und ein paar Striche, die ich mit dem Zahnstocher einritzte. Auch sie ließ ich über Nacht trocken. Engel und Weihnachtsmann sind oben auf dem Foto zu sehen.

Da ich nicht genug eigene geeignete Stempel hatte, dachte ich, ich könnte mir welche aus Gießharz gießen. Hierfür nahm ich jeweils eine Platte aus normaler Knetmasse und ritzte das jeweilige Motiv mit dem Zahnstocher ein. Einmal schwebte mir etwas mit Blumen und ein anderes Mal eine Schneeflocke vor. Als ich mit meinen Motiven zufrieden war, baute ich eine Wand aus Knete um sie herum auf, so dass ein kleines Gefäß entstand, in das ich das flüssige Gießharz gießen konnte. Dieses Gießharz wurde über Nacht fest und ich konnte die fertigen Prägestempel aus ihrer Form aus Knetmasse nehmen. Ich habe sie mal fotografiert:

Beide Stempel habe ich in das ausgerollte Kaltporzellan gedrückt und einmal mit dem Messer um das Motiv herum geschnitten, so dass ich einen eckigen Anhänger erhielt, und das andere Mal habe ich den Anhänger um das Motiv herum mit einer Ü-Ei-Kasel ausgestochen. Beide Anhänger bekamen noch ein Loch und sahen nach dem Trocknen so aus:

Da mir das Blumenmotiv so gut gefiel, bastelte ich mir damit noch einen runden Anhänger. Nach dem Trocknen malte ich ihn mit einer Acryllackfarbe an. Und da ich den Anhänger als Schmuckanhänger tragen wollte, lackierte ich ihn zweimal mit einem wasserfesten Lack. Ich wollte testen, wie stabil diese Anhänger sind, und da Kaltporzellan nicht wasserfest ist, musste ich es lackieren. Dieser Anhänger ist auf folgendem Foto zu sehen:

Die runden Anhänger haben einen Durchmesser von etwa 3 cm.

Ich muss schon sagen, dieses einfache Kaltporzellan sieht richtig edel aus, wenn es getrocknet ist. Und es ist auch richtig stabil, denn den Schmuckanhänger mit dem roten Blumenmotiv trage ich nun schon seit Tagen, und es ist noch nichts abgebröckelt oder kaputt gegangen. Allerdings hat dieses Kaltporzellan einen Nachteil. Flache Anhänger lassen sich damit wunderbar basteln, doch unsere dickeren modellierten Figuren haben beim Trocknen tiefe Risse bekommen. Vielleicht ist das bei Kaltporzellanmassen, die nach anderen Rezepturen hergestellt werden, nicht so. Ich persönlich finde das aber nicht so schlimm, weil die Anhänger richtig gut aussehen. Und zum Modellieren nimmt man am besten Ton, der an der Luft härtet, wie bei meinem Elch, oder ofenhärtende Modelliermasse, wie bei meinen Eistüten.

 

 

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