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Musik auf Seide

Ein paar rote Noten tanzten auf einem Stück Seide auf und ab. Sie hoben sich leuchtend vom grünen Hintergrund ab. Es waren nur sehr wenige, doch sie bildeten einen Teil einer Melodie. Aber der Rest schien für immer verloren…

Da eine Freundin bei mir eine Kulturtasche mit Seidenmalerei gesehen hatte und auch eine haben wollte, musste ich mich wieder mit meinen Seidenmalfarben beschäftigen. Das letzte Mal war schon ein wenig her gewesen. Ich hatte mir einmal ein größeres Stück Seide einer Meterware gekauft, um davon kleinere Stücke abzuschneiden, die ich dann bemalen und in größere Nähprojekte miteinbeziehen konnte. Eines dieser Nähprojekte war eben eine Kulturtasche. Diese Freundin wünschte sich als Motiv ein paar Noten. Und da ich von Musik keine Ahnung habe, aber derzeit in einem Chor singe, wollte ich einfach einen kleinen Teil meiner Chornoten verwenden.

Ich zeichnete mir mit Bleistift auf Papier einen Entwurf gleich in richtiger Größe. Er sah so aus:

Diesen Entwurf befestigte ich auf unserem Glastisch, und darauf eine durchsichtige Folie. Zum Schluss klebte ich die Seide, die ich von dem großen Stück abgeschnitten hatte, mit Tesafilm so auf die Folie, dass sie den Entwurf vollständig bedeckte. Jetzt fuhr ich alle schwarzen Linien mit dem farblosen Gutta nach und ließ sie über Nacht trocknen. Dann malte ich die Flächen nacheinander mit den Seidenmalfarben und einem Pinsel aus, wobei ich mit der hellsten begann. Als die Farben getrocknet waren, fixierte ich sie mit einem Bügeleisen, wobei ich die Seide zuvor mit Backpapier abgedeckt hatte. Anschließend wusch ich die Seide in einer Mischung aus lauwarmem Wasser und Essigessenz und ließ sie trocknen. Nachdem sie wieder trocken war, was gar nicht so lange gedauert hatte, bügelte ich sie wieder ganz glatt. In dem Bad ließ sich die Gutta entfernen, und die Essigessenz bewirkte, dass die Farben leuchteten. Das Endergebnis habe ich mal fotografiert:

Ich fand das Ergebnis nicht so schlecht, doch gefielen mir die recht breiten weißen Linien nicht so sehr. Die Gutta war leider auf der Seide ein wenig verlaufen. Da ich noch farbige Gutta in Tuben hatte, die sich dünner auftragen ließ, malte ich das gleiche Motiv noch einmal. Dabei ging ich genauso vor wie beim ersten Versuch. Nur leider floss die Farbe beim Malen über die Begrenzungslinien aus Gutta ein wenig hinaus:

Aber so schlimm finde ich das im Nachhinein gar nicht. Ich malte das Motiv mit den dunklen Begrenzungslinien ein zweites Mal, weil es mir doch besser gefiel, um dieses Stück Seide dann in die Kulturtasche für die Freundin einzunähen.

Das Motiv ist mit Rand etwa 17 cm breit.

Dieses Mal war ich mit der Seidenmalerei nicht ganz so zufrieden, weil einerseits die Linien zu breit geraten waren, und andererseits die Farben über die Begrenzungslinien liefen. Doch eigentlich sah das Endergebnis schon ganz gut aus. Zum Vergleich ist hier meine Kulturtasche zu sehen, die eine Seidenmalerei mit Badartikeln zeigt.

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